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Jeder kennt einen High-Performer. Ihre Energie scheint endlos zu sein und manchmal bin ich ziemlich neidisch drauf. Es scheint als könnte sie nichts aufhalten ihren Weg zu gehen und ihre Message in die Welt hinaus zu tragen. Sie inspirieren mich, sie motivieren mich und ich kann mich mit Ihnen für Ihre Erfolge freuen. Mir ist bewusst, dass die High-Performer oft durch viel Disziplin und harte Arbeit dort stehen, wo sie stehen. Und das ich diese Disziplin auch entwickeln könnte. Das ich regelmäßiger Content veröffentlichen könnte. Und das ich meine Ernährung noch optimieren könnte. Und das ich wieder mehr Sport treiben könnte. Ja, ich weiß das alles.

Ja, aber…

Du bist sicherlich auch mit der „Ja, aber…“-Falle vertraut. Auch mich hindert immer mal wieder etwas in`s tun zu kommen. Es ist, als hält mich etwas fest, da wo ich jetzt bin. Und tief in mir weiß ich bereits, dass ich es selbst bin, die sich festhält. Ein Teil von mir möchte mich beschützen. Beschützen vor dieser „dunklen“ Welt da draußen, die scheinbar immer mehr im Chaos versinkt. Beschützen vor Scham, Spot und negativer Kritik. Beschützen vor einer weiteren Veränderung, die mich aus meiner Komfortzone lockt. Es ist mein inneres Kind, dass mich sinnbildlich mit großen angstvollen Augen anschaut und mich vor dieser Veränderung bewahren möchte. Es erinnert sich noch sehr gut an die vielen Verletzungen und Enttäuschungen, an Scham- und Schuldgefühle, an das Versagen und die Zukunftsängste. Es ist als ruft es mir zu: „Nein, tu das nicht! Es ist doch gerade gut so wie es ist. Wir sollten nichts verändern. Veränderungen führen zu Chaos. Chaos führt zu Verletzungen und Schmerz.“

Falls dir das bekannt vorkommt, möchte ich mit dir in diesem Beitrag teilen, wie ich mit meinem inneren Kind umgehe, wenn es sich durch diese Gedanken und Gefühle in mir bemerkbar macht.

Selbstannahme

Du bist ok so wie du bist! Mach dich locker. Ja, „die anderen“ sind vielleicht schon weiter, schneller, besser,… als du. Vielleicht aber auch nicht, sondern du nimmst es aus deiner Perspektive nur so wahr. Also bringt es auch nichts sich mit „den anderen“ in irgendeiner Weise zu vergleichen. Du bist du und du gehst deinen einzigartigen Weg in dem Tempo, dass für dich richtig ist. Alleine dass du deinen Weg gehst, Schritt für Schritt, ist das worauf es ankommt. Das „Wie“ ergibt sich meist erst auf dem Weg. Also zerbrich dir deswegen nicht schon den Kopf bevor du losläufst. Tu das, was du jetzt tun willst und kannst. Geh den Schritt, den du jetzt gehen willst und kannst. Ich merke zum Beispiel bei dem Schreiben dieses Blogbeitrags, dass es mir noch unheimlich fremd vorkommt meine Gedanke nieder zu schreiben. Ich fühle mich auf diesem Terrain noch nicht vetraut und ich neige dazu, zu sagen, dass mir das Schreiben nicht liegt. Aber hey…das ist einer meiner ersten Blogbeiträge. Natürlich besteht da noch viel Potenzial für Verbesserungen. Das ist mir bewusst. Aber wir lernen nunmal am besten durch die Erfahrung. Also muss ich erstmal einige Blogbeiträge schreiben um zu sehen, ob es mir tatsächlich liegt und Freude bereitet oder eben nicht. Und auch durch dein Feedback werde ich sehen, ob es dir etwas bringt oder eben nicht. Was gebraucht wird, wird Bestand haben. Und was nicht mehr gebraucht wird, darf sich veändern. Und wenn ich mit der Zeit merke, dass mir das Schreiben wirklich nicht liegt, kann ich auf andere Kanäle zurück greifen und das ist dann vollkommen ok. Nicht jeder kann alles, aber jeder kann etwas!

Selbstironie entwickeln

Wenn du wie ich in deinem Leben bereits einige innere Verletzungen davon getragen hast, neigt man oft dazu dass Leben etwas ernster zu nehmen, als man müsste. Eben weil man sich der Konsequenzen seines Handels bewusst ist und eben weiß dass man verletzt werden oder auch andere verletzen kann. Wenn man sich aber darüber bewusst wird, dass letztendlich auch dies nur Erfahrungen sind, die wir auf dem Weg machen und diese auch wieder vorüber gehen, kann man auch diesen Momenten (meist rückblickend) mit Humor begegnen. Ich habe in meinem Leben schon viele Dinge getan, wo im nachhinein Gedanken wie „Oh je, wie konntest du nur“ oder „Oh je, wie peinlich war das denn bitte?“ in mir auftauchten. Aber man kann es doch ebenso wunderbar selbstironisch betrachten. Ganz nach dem Motto: „Da ich das überlebt habe, überlebe ich es auch wenn ich mit meinen Blogartikeln scheitere.“ Und vorallem kann man neue Erfahrungen machen. Denn meist kommt es ja eh ganz anders als man vorher denkt.  😉

Folge der Freude!

Wenn du den innerlichen Drang verspürst etwas zu tun, was dich begeistert und du mit deiner Handlung niemandem schadest, dann go for it! Mach es,probier dich aus. Schreib einen Text, ein Buch, dreh ein Video, sing einen Song, schnapp dir dein Instrument,….was immer es auch ist, auf was du derzeit Bock hast, mach es aus deiner inneren Freude heraus ohne irgendein bestimmtes Ergebnis zu erwarten. Den meisten Druck machen wir uns doch oft selber, indem wir irgendwelchen Erwartungen unterliegen. Dabei muss unsere Handlung doch zu nichts führen. Auch wenn ich nicht mehr vor Publikum singe, singe ich nach wie vor gerne. Einfach für mich. Ohne Erwartung oder Leistungsdruck. Ohne irgendjemand gefallen zu wollen. Ich singe z.B. leidenschaftlich gerne gefühlvolle Songs lautstark im Auto mit und durchlebe dabei tatsächlich die Gefühle die durch den Song transportiert werden. Je nach meiner momentanen Stimmung kann es ein fröhlicher, wütender oder trauriger Song sein. Für mich und meine Emotionen ist es einfach das perfekte Ventil diese Gefühle zu durchleben und wieder abfließen lassen zu können. Für andere Menschen ist vielleicht Sport das Ventil, die entsprechenden Emotionen zu durchleben und abfließen lassen zu können. Für andere ist es vielleicht Tanz, das Schreiben oder was auch immer. Jeder wird mit der Zeit das richtige für sich selbst finden, was ihm leicht fällt und somit auch Freude bereitet. Denn wenn wir unsere Emotionen durchleben und abfließen lassen, sind wir schnell wieder in unserer inneren Mitte und erlangen Klarheit. Auch hier gilt wieder: Du darfst es dir mit Freude leichter machen!

Nimm den Druck raus!

Niemand, am allerwenigsten du selber, hat etwas davon, wenn du dich selbst unter enormen Leistungsdruck stellst. Wenn du gewillt bist, deine Welt mit deinem Tun etwas besser, liebevoller, schöner, bunter etc. zu gestalten, dann ist deine Absicht bereits das entscheidende. Vertraue darauf, dass du den Weg einschlagen wirst, der dich am besten dabei unterstützt. Nimm dir Zeit für dich, dein Urvertrauen weiter zu entwickeln, nimm dir genug Pausenzeiten, in denen du dich mit anderen Dingen beschäftigst, wenn du das Gefühl hast, dass es mal nicht vorwärts geht. Manche Dinge haben ihre ganz eigene Zeitqualität und brauchen Zeit zum reifen. Lerne auch da zu vetrauen, dass du nicht alles kontrollieren kannst. Und ja, es wird auf deinem Weg auch vermeintliche Rückschläge geben. Allerdings können wir auch da lernen, darauf zu vetrauen, dass sie zu unserem Besten geschehen. Auch wenn sie in dem Moment vielleicht sinnlos erscheinen oder auch mal weh tun. Unterm Strich meint es das Leben immer gut mit uns. Also entwickel auch Mitgefühl mit dir selbst und beurteile dich nicht dafür. Du kannst immer nur dein Bestes geben, nach bestem Wissen und Gewissen. Wichtig ist nur, dass du immer wieder aufstehst, wenn du mal fällst. Und dann wirst du früher oder später sowieso zum High-Performer. 😉